Evangelisches Dekanat informiert sich mit IdW beim Spezialisten für Futtermischanlagen

Dialog mit der Gesellschaft zu Themen und Belangen der Wirtschaft gehört zu den Kernaufgaben, die sich der Informationskreis der Wirtschaft Traun/Alz (IdW) auf die Fahnen geschrieben hat. Gestern informierte sich das Dekanat der evangelischen Kirche Traunstein im Maschinenbaubetrieb Siloking in Tittmoning; rechts im Bild kaufmännischer Geschäftsführer Dr. Peter Schöttl. − Fotos: ede
Bildrechte Dr. Ernst Deubelli

Bericht im Trostberger Tagblatt vom 13.03.2019, Text und Bild Dr. Ernst Deubelli

Tittmoning. Rund 70 Millionen Euro Umsatz sind im laufenden Jahr angepeilt; rund 400 Mitarbeiter, über 1550 gefertigte Mischanlagen pro Jahr bei einer Exportquote von rund 60 Prozent und  weltweite Technologie- und Qualitätsführerschaft bei Futtermischanlagen für Wiederkäuer – das sind die Eckdaten des 1993 gegründeten Unternehmens Siloking in Tittmoning
Das Unternehmen war gestern Gastgeber für den Wirtschaftsdialog des Informationskreises der Wirtschaft (IdW) Traun/Alz mit gesellschaftlichen Gruppen. Diese Aufgabe habe sich der IdW seit Jahrzehnten auf die Fahnen geschrieben, erklärte Wigbert H. Schacht vom IdW in seinem Grußwort. Gestern war das Dekanat Traunstein der evangelischen Kirche zu Gast.
Kritische Fragen zielten auf den Trend zur Größe der Anlagen sowie der landwirtschaftlichen Betriebe und auf die menschliche Bestimmung der Futterauswahl für die Tiere. Entwicklungsgeschichtlich hätten sich die Wiederkäuer ja stets am jeweiligen Angebot der Natur orientiert. Zum Trend zur Größe der Anlagen –mittlerweile fassen Selbstfahrer bis zu 32 Kubikmeter Futtermasse und Anhänger sogar über 40 Kubikmeter – erklärte Dr. Peter Schöttl, dass das Unternehmen hier dem Trend der Betriebe und der Nachfrage folge. Der entscheidende Impuls gehe hier von Politik und vom Verhalten der Verbraucher aus.
Und mit der Mischung und Aufbereitung des Futters folgt die Landwirtschaft den modernen Erkenntnissen der Ernährungswissenschaft und des Tierwohls. Denn ebenso wie Profis der Landwirtschaft erkannt hätten, dass Milchvieh Bewegung braucht, habe man mittlerweile auch die Rezepturen für die Futtermischungen optimiert, um sie für die Bakterien im Magen der Wiederkäuer möglichst bekömmlich zum machen. Die Mischanlagen kommen überdies in Biogasanlagen zum Einsatz. Denn ähnlich wie in den Mägen der Wiederkäuer leisten auch hier Bakterien die Umsetzung des Nahrungsangebots in Energie.
Wichtige Märkte für Großanlagen aus Tittmoning sind inzwischen China und Russland. Vor allem der russische Markt gedeihe, erklärte Schöttl, denn dort reagierte der Staat auf das westliche Handelsembargo mit einem Importstopp für Milchprodukte und baut dafür selbst eine moderne Milchproduktion und Milchverarbeitende Industrie auf in großem Stil.
In Tittoming reicht das Produktionsspektrum von der Anlage für einen bäuerlichen Betrieb bis zu Riesengütern mit zigtausend Tieren bei hoher Orientierung an Sonderwünschen der Kunden. Außerdem profitiert die regionale Hotellerie, denn bis zu 3000 Gäste aus aller Welt kommen jedes Jahr zur Service-Schulung nach Tittmoning.
− ede